1. Tag Görlitz/ Großrückerswalde- Schärding 10.07.14
Soviel steht fest: in diesem Jahr nur 3 Aviateure in zwei Flugapparaten; das Wetter ist zum Heulen. Aus Großrückerswalde kommt Ernst mit der DMYLA, einer Star. Ernst ist Unternehmer, etwas über ein halbes Jahrhundert alt und mittlerweile ein Urgestein der Rischtischen Fliescher. Kaum eine Tour, an der er nicht teilgenommen hat. Aus Görlitz kommt die 14jährige Emma, welche eigentlich Bocian fliegt und Simson fährt. Mit 4 Jahren flog sie erstmals in einem Ultraleicht als Co eine Steilkurve. Seit zwei Jahren arbeitet sie am Berufswunsch im Cockpit- natürlich vorne links in der Alfaklasse. Für mich gilt das Gleiche wie für Ernst, nur dass das halbe Jahrhundert noch nicht erreicht ist, das Gewicht aber schon. Außerdem fliege ich die DMVBB- wenn Emma mich lässt. Letzteres klärt ausgesprochen kurzfristig auf, Görlitzer Wiese quaaatscht unter Emmas und meinen Füßen. In Großrückerswalde sieht das noch schlechter aus, die Frequenz der Telefonate ändert daran auch nichts. Das Zubringertaxi Yvette und Alisa mit Kurs Shopping verabschiedet, Start DMVBB von der nassen 06 nun doch bei CAVOK, aber wir wissen schon, dass das nicht so bleiben wird. DMYLA mit Ernst steht mit kalten Füßen im erzgebirgischem Regen, die Wolken liegen auf dem Windsack auf. Wochen später klären mich die Ureinwohnern auf: im Erzgebirge gibt es nur 2 Jahreszeiten: Winter und Strenger Winter. Derweil BB Kurs 180°, Untergrenze auf 1800ft Tendenz fallend während das Zittauer Gebirge näher kommt. München ist so nicht zu kriegen, Prag schon, aber das hilft auch nur begrenzt, wir fliegen in Ameisenkniehöhe durch die Täler. Prags Weatherreport ist bedenklich, erste Zweifel ob der Böhmerwald zu schaffen ist. Nach der Berunka dann die Sichten besser, 2000ft und mehr, die Sichten sind wieder Sichten. SMS von LA, Windsack immer noch IFR. Nach 20min dann wieder konzentrierter Tiefflug, Regen, schlechte Sicht, ich beschließe in Strakonice zu landen, Frequenzwechsel, Abdrehen, Endanflug. Irgendwo im Süden was Helles entdeckt, Landung abgebrochen, wieder auf Kurs Schärding und Prag um aktuelles Wetter an der Borderline gebeten. Emma und ich beschließen es zu versuchen, der Regen wird schwächer und hört über dem Bayrischen Wald auf, Sinkflug und Kontakt Schärding, Eindrehen und hinab auf die 32. Abrollen, Tanken- leider AVAGS mit MOGAS verwechselt-, festmachen und auf den Turm, LA angekündigt, Pension klargemacht und Essen bestellt. Zwei Stunden später ist die LA im Funk. Herzliches Willkommen, wir sind komplett: 2 Flieger, 3 Piloten; auf ins Abenteuer Italien.