2. Tag - 14.06.2025




1. Leg:
über die Hardangervidda zum Atlantik

Geiteryggen/Skien (ENSN) - Ørsta–Volda (ENOV) - 0740 - 1005 - 02:25 h - 556 km

Den kurzen Weg vom Hotel laufen wir, die Absetzmaschine ist bereits in der Luft. Kurs eingeben entfällt: das Routing auf SkyDemon ist seit zu Hause komplett geladen, aktuelles Leg antippen und ab die Post.

Taxi mit Backtrack, Abheben, Start und Rechtskurve Richtung Hardangervidda, der größten Hochebene Europas: Wälder, Seen, kahle schneebedeckte Berge und Felsen, der Grund steigt an. Zunächst bittet die Dynamic die Fascination das Gas ein wenig rauszuziehen- sehr gerne, das geht doch runter wie Öl! Die Hochebene dann ist zur Hälfte schneebedeckt, auf den Seen eine zugeschneite Eisschicht. 4500ft, Kurs 280° für eineinhalb Stunden bis der Atlantik in Sicht kommt. 15 Meilen Nordöstlich Haugesund drehen wir über dem Skanevikfjord auf Nordostkurs und folgen der Atlantikküste in Richtung Bergen. Zur Rechten liegt ein gewaltiges Schneefeld, es ist Juni! Zu Linken lugt der Atlantik hinter den Felsen hervor. Wir fliegen ein Stück in den Sognefjord ein und mogeln uns zwischen Felsen und Wolkenunterkante vom Süden her nach Orsta Volda. Der Anflug ist spektakulär, steile Felsen und Wasser in der Platzrunde, Cleared to land und weich aufgesetzt.



Der Platz ist sauber und aufgeräumt, gute und neue Infrastruktur. So wie alle Plätze welche wir auf dieser Reise noch kennenlernen werden, nicht so angestaubt wie zu Hause. Eine junge Dame hilft bei der Tanke, wir sammeln Infos für Bronnesund- den nächsten Platz- während Peter nach Lebensmitteln Ausschau hält. Der Tipp ist einfach hinzufliegen, den örtlichen Fliegerclub haben wir nicht ans Telefon bekommen. Das Wetter rät nicht mehr lange zu warten.



2. Leg -
Atlantikküste, Kristiansund und Trondheim

Ørsta–Volda (ENOV) - Brønnøysund (ENBN) -
1125 - 1350 - 02:25 h - 548 km

Start, Rechtskurve über Rjanes und Nordkurs. Die Kulisse aus Bergen, Wasser und Schnee ist beeindruckend, die Flughöhe wählen wir knapp über die Gipfel um auch wirklich dabei zu sein. Drüberbrettern kann jeder. Wiedermal fliegt Wingman CEG wie angenagelt hinterher, da brauche ich mir keine Sorgen zu machen, nur beim Start muss ich ein wenig bummeln. Wir passieren Städte mit klangvollen Namen: Alesund, Molde, Kristiansund, Trondheim, Namsos. Ein endloser Wechsel von Fjorden, Felsen und Schnee im hellen Licht der hoch stehenden Junisonne, zur linken der Atlantik. FIS heißt jetzt Polaris Control, der Name ist Programm- und es wird kälter. SkyDemon hat auch Wetter, und das bewegt sich zügig auf Bronnesund zu. Wir stellen die Triebwerke laut um vor dem Wetter zu landen. Der hübsche Flughafen liegt am Wasser, niemand da aber die Pistenbefeuerung ist an. Das Wetter steht eine halbe Meile hinter dem Platz, im Finale werden wir noch nass.



Direkt nach der Landung kommen die beiden ausgesprochen netten Piloten vom örtlichen Aeroclub welche wir in Orsta Volda nicht erreicht hatten, organisieren die Betankung und bringen uns in die Stadt. Wir klären den Abflug morgen unter Berücksichtigung der Platzöffnungszeiten, beim Start wäre das wohl sehr wichtig. Ein hübsches Hotel, eine kleine Wanderung durch die Stadt am Wasser sowie ein verschlafenes Burgerrestaurant beschäftigen uns diesen Abend.



2025 Nordkap
15.06.2025

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